Markieren

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"markieren", Brennende Fragen Übermacht, Künstlerhaus. 2015
„markieren“, Brennende Fragen Übermacht, Künstlerhaus. 2015

 

„markieren“

Was genau bedeutet das so männlich dominierte und konnotierte Verb „markieren“? Neben der wohl geläufigsten Verwendung um territoriale Abgrenzung, Inbesitznahme, Einverleibung und Verteidigung eines Reviers zu kennzeichnen, gibt es eine weitere Definition, nämlich die des Vortäuschens und Simulierens. Beides wird in der Serie „Markieren“ (Fotografie- und Videoarbeiten) thematisiert. Denn zum einen müssen die vier Grazien ihr Territorium künstlerisch wie auch genderpolitisch verteidigen. Zum anderen ist das Leitmotiv der Arbeiten natürlich die Täuschung an sich, das Spiel mit der Geschlechtlichkeit, das Simulieren männlich stigmatisierter Verhaltensmuster.

Sei es an einer Hauswand im ländlichen Nirgendwo, sei es im Auwald von Kritzendorf oder im Park der Villa Waldberta: Die 4 Grazien markieren stehend oder hockend Ihr Territorium und sie markieren gleichzeitig ein Verhalten, in dem sie so tun als ob – oder auch nicht. Dass in der Kunst vieles auf Täuschung beruht, von der Perspektive bis zum Film , wird wohl niemand bestreiten wollen. Das Simulacrum umgibt uns allenthalben, in der Fotografie spielt es eine tragende Rolle. Die 4 Grazien führen uns aber gerade dadurch immer wieder aufs Glatteis, indem sie indem sie so tun, als würden sie simulieren, als würden sie markieren wie ein Fussballer, der für seine Mannschaft Zeit schinden will. In Wirklichkeit ist das alles aber sehr wahrhaft und ernst…..

 

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